Was sind Zero Click Searches? Definition & Tipps für Händler:innen

Die Suchmaschinenlandschaft verändert sich und mit ihr die Art und Weise, wie wir Informationen finden. Zero Click Searches, bei denen Antworten direkt auf der Suchergebnisseite erscheinen, sind auf dem Vormarsch und verändern die Suchmaschinenoptimierung. Für Unternehmen stellt sich die Frage: Wie kann man sich dieser Entwicklung anpassen, ohne an Sichtbarkeit zu verlieren?

In diesem Beitrag erfährst du, was Zero Click Searches sind, welche SERP-Features zu dieser Entwicklung führen und wie du als Händler:in darauf reagieren kannst, um trotzdem erfolgreich sichtbar zu bleiben.

Auswirkungen der Zero Click Searches

Zero Click Searches führen dazu, dass immer mehr Suchanfragen ohne Klick auf eine externe Website beantwortet werden. User profitieren dadurch von einem erhöhten Suchkomfort. Für viele Unternehmen bedeutet das jedoch einen spürbaren Rückgang des organischen Traffics, insbesondere bei informativen Suchanfragen.

Gleichzeitig eröffnen sich neue Chancen: Wer seine Inhalte gezielt für SERP-Features wie Featured Snippets, Local Packs oder „People Also Ask“-Boxen optimiert, kann trotz weniger Klicks an Sichtbarkeit gewinnen. Diese prominente Platzierung stärkt die Markenbekanntheit und positioniert Websites als vertrauenswürdige Informationsquelle – ein wichtiger Vorteil im langfristigen Markenaufbau.

Welche Suchtypen sind betroffen? SERP-Features im Überblick

Zero Click Searches treten besonders bei informationsorientierten Suchanfragen auf. Dabei können die Informationen in unterschiedlicher Art und Weise dargestellt werden. Es wird zwischen folgenden SERP-Features unterschieden:

Häufige Suchanfragen für Null-Klick-Ergebnisse

• Definitionen (Beispiel: „Was ist Dropshipping“)
• Unternehmensinformationen (Beispiel: „Shopify Adresse“)
• Berechnungen und schnelle Antworten (Beispiel: „100 USD in Euro")
• Lokale Informationen (Beispiel: „Apotheke Dresden“)
• Faktische Informationen (Beispiele: „Höhe des Mount Everest“)
• Wetterberichte (Beispiel: „Wetter Leipzig“)

Gerade bei mobilen Suchanfragen steigt der Anteil dieser Suchergebnisse stark an, da Nutzer:innen schnelle, prägnante Antworten bevorzugen.

Warum sind Zero Click Searches relevant für SEO?

Zero Click Searches verändern die Art, wie Suchmaschinenoptimierung funktioniert. Früher war das Ziel, Klicks auf die eigene Website zu generieren. Heute rückt die Sichtbarkeit einer Marke auf der Suchergebnisseite und in KI-Tools selbst in den Fokus.

Durch die Entwicklung der KI-Suche und immer besseren KI-Systemen wie beispielsweise ChatGPT, Perplexity und Co. ändert sich das Suchverhalten der Menschen immer schneller. Heutzutage wollen die User die Antworten möglichst schnell und einfach zugänglich erhalten, statt klassische Suchergebnisse mit einer Auswahl an blauen Links zu durchstöbern.

Google selbst bietet mit den AI Overviews und dem AI Mode KI-Funktionen, die Zero Click Searches begünstigen und vor allem informative Suchanfragen direkt selbst beantworten. Dies sorgt für zunehmenden Druck auf die Klickraten.

Wenn deine Inhalte in den AI Overviews, dem AI Mode, im Featured Snippet oder in den sogenannten People-also-ask-Boxen erscheinen, bleibt deine Marke präsent – auch ohne Klick. Das stärkt die Markenbekanntheit und das Vertrauen in deine Expertise.

Wichtige Entwicklungen:

• Google priorisiert semantisch präzise Antworten.
• Informationssuchanfragen werden zunehmend direkt in den SERPs beantwortet.
• Statt Klicks auf deine Website werden zunehmend Markennennungen und Zitate das Ziel in der KI-Suche.
• Nur transaktionale Suchanfragen (z. B. „Shopify Testversion starten“) führen noch häufig zu Klicks.

Implikationen für dein Marketing

Da der Anteil des organischen Traffics abnimmt, wird eine breitere Marketingstrategie immer wichtiger. Neben SEO sollten auch Social Media, E-Mail-Marketing, Kooperationen und bezahlte Anzeigen genutzt werden, um unabhängig von Suchmaschinen neue Nutzer:innen zu erreichen und die Markenpräsenz zu stärken.

Zero Click Searches fordern ein Umdenken in der Content-Planung. Es geht weniger darum, Klicks zu maximieren, sondern Suchpräsenz und Markenautorität zu stärken.

Achte darauf, dass:

• dein Content einen Mehrwert für die User hat.
• deine Inhalte prägnant, aktuell und semantisch klar formuliert sind.
• deine Überschriften relevante Fragen beantworten.
• du deine Inhalte auf verschiedenen Kanälen platzierst.
• du interne Verlinkungen gezielt nutzt, um Nutzer:innen weiterzuführen.

Langfristig profitieren Shops, die eine Balance zwischen informativen und kommerziellen Inhalten schaffen.

Strategien für Händler:innen im Umgang mit Zero Click Searches

Zero Click Searches verändern die Spielregeln im SEO. Wer langfristig sichtbar bleiben will, muss Suchergebnisse nicht bekämpfen, sondern gezielt für sich nutzen. Statt auf verlorenen Traffic zu fokussieren, sollten Händler:innen Strategien entwickeln, um trotz – oder gerade wegen – dieser Entwicklung Aufmerksamkeit und Markenpräsenz aufzubauen.

• Fokussiere dich auf Suchintentionen mit Klickpotenzial: Stelle die Suchintention der User in den Vordergrund. Identifiziere Anfragen, die auf Transaktionen, Vergleiche oder Inspirationen abzielen – also Suchanfragen, bei denen Nutzer:innen bewusst mehr Informationen oder ein Produktangebot suchen. Während Zero Click Searches häufig für Informationsanfragen genutzt werden, bleibt die Klickrate bei transaktionalen Anfragen nach wie vor von Bedeutung.
• Visiere Position 0 an: Formuliere präzise Antworten auf häufige Fragen und verwende klare Strukturen. Kurze Absätze, How-to-Anleitungen, Bestenlisten oder FAQs eignen sich ideal, um in Featured Snippets zu erscheinen. Orientiere dich dabei an journalistischen W-Fragen (Wer? Was? Wie? Warum? Wo?), um Inhalte greifbar zu machen.
• Setze strukturierte Daten ein: Nutze Markups nach Schema.org für Produkte, FAQs, Bewertungen oder Veranstaltungen. So versteht Google deine Inhalte besser und zeigt sie häufiger in hervorgehobenen Bereichen der SERPs an. Diese Maßnahme ist nicht nur für informative, sondern auch für kommerzielle Keywords von großer Bedeutung, da strukturierte Daten helfen, Produkte und Dienstleistungen prominent in den SERPs zu platzieren, etwa durch Rich Snippets und Google Shopping.
• Prüfe und optimiere Content regelmäßig: Führe regelmäßige Content-Audits durch, um veraltete oder unklare Inhalte zu aktualisieren. Achte auf mobile Lesbarkeit, schnelle Ladezeiten und logische interne Verlinkungen, damit Nutzer:innen bei Interesse weiterführende Informationen auf deiner Seite finden. Dies gilt besonders für transaktionale Keywords, wo Conversion-orientierte Landing Pages entscheidend sind, um Nutzer:innen nach ihrem Besuch zur gewünschten Handlung zu führen.
• Stärke den Markenaufbau: Fördere Brand Searches, indem du deine Marke klar in Inhalten und Meta-Daten positionierst. Nutzer:innen, die gezielt nach deinem Unternehmen suchen, überspringen Zero Click-Ergebnisse häufiger und klicken direkt auf deine Website. Eine starke Markenpräsenz ist besonders bei transaktionalen Suchanfragen wichtig, da Markenbindung und Vertrauen den Kaufprozess erheblich beeinflussen.
• Baue deine lokale Präsenz aus: Pflege deinen Google-MyBusiness-Eintrag mit aktuellen Kontaktdaten, Öffnungszeiten, Bewertungen und Bildern. So erhöhst du die Sichtbarkeit in lokalen Suchanfragen und gewinnst Kund:innen, die konkrete Kaufabsichten haben. Dies ist besonders wichtig, wenn deine Zielgruppe oft nach lokalen Produkten oder Dienstleistungen sucht.
• Nutze alternative Traffic-Quellen: Reduziere die Abhängigkeit von Google durch den Ausbau anderer Kanäle als Traffic-Quellen – etwa Social Media, YouTube, Newsletter oder Blogs. So erreichst du deine Zielgruppe auch außerhalb der Suchergebnisse. Diese Kanäle sind auch besonders wertvoll, um transaktionale Nutzer:innen zu erreichen, die vielleicht direkt auf eine Werbung oder Empfehlung reagieren.
• Wähle die richtigen Themen: Investiere deine SEO-Ressourcen in Inhalte, die mehr Tiefgang bieten. Komplexe, beratende oder inspirierende Themen führen häufiger zu Klicks, da Google sie nicht vollständig in Snippets abbilden kann. Diese Themen bieten zudem eine gute Grundlage für transaktionale Suchanfragen, bei denen Nutzer:innen nach weiterführenden Produktinformationen oder Vergleichen suchen.

Zero Click Searches sind ein bedeutender Trend, der die Art und Weise verändert, wie Unternehmen ihre SEO-Strategien entwickeln müssen. Durch die richtige Fokussierung auf Suchintentionen – sowohl informative als auch transaktionale – und durch die gezielte Optimierung von Inhalten und SERP-Features können Händler:innen weiterhin von der Sichtbarkeit profitieren. Besonders bei transaktionalen Keywords bleibt der Fokus auf Conversion und Markenpräsenz entscheidend, um auch in einer zunehmend klickfreien Welt erfolgreich zu bleiben.

Warum gibt es Zero Click Searches?

Der Anteil der Null-Klick-Suchanfragen beträgt rund 50 Prozent – Tendenz steigend. Zero Click Searches sind das Ergebnis eines Zusammenspiels aus verändertem Suchverhalten, technologischem Fortschritt und Googles Strategie, Informationen effizient bereitzustellen während Nutzer:innen gleichzeitig stärker an die eigenen Plattformen gebunden werden.

• Verändertes Suchverhalten: Das stetige Wachstum von Zero Click Searches hängt eng mit dem Bedürfnis nach schnellen, unkomplizierten Informationen zusammen. Nutzer:innen möchten Antworten direkt erhalten, ohne sich durch mehrere Webseiten klicken zu müssen. Besonders auf mobilen Geräten ist dieses Verhalten ausgeprägt. Viele Suchanfragen entstehen spontan unterwegs, wo Zeit und Aufmerksamkeit begrenzt sind.
• KI-Integration: Die Integration von künstlicher Intelligenz in Suchmaschinen hat diesen Trend zusätzlich beschleunigt. Durch Funktionen wie Googles AI Overviews werden selbst komplexe Fragen zunehmend direkt beantwortet, wodurch externe Klicks seltener notwendig sind.
• Sprachsuche: Sprach-Assistenten wie Alexa greifen häufig auf Featured Snippets zurück, um prägnante Antworten sofort vorzulesen. So entsteht ein Sucherlebnis, das schnell, bequem und vollständig innerhalb der Suchmaschine bleibt und das ganz ohne zusätzlichen Klick.
• Strategische Interessen: Neben der Verbesserung der Nutzererfahrung verfolgt Google dabei eigene strategische Interessen. Wenn Antworten direkt auf der Suchergebnisseite erscheinen, bleiben Nutzer:innen länger innerhalb des Google-Ökosystems. Das stärkt die Markenbindung, erhöht die Wahrscheinlichkeit weiterer Suchanfragen und steigert zugleich die Chancen auf Interaktionen mit Google Ads oder Shopping-Angeboten.

Fazit

Zero Click Searches stellen eine Herausforderung für die klassische SEO dar, bieten aber auch neue Chancen, die Sichtbarkeit einer Marke zu steigern. Die Anpassung der Content-Strategie und das gezielte Nutzen von SERP-Features wie Featured Snippets oder Knowledge Panels kann dir helfen, auch in einer zunehmend klicklosen Welt relevant zu bleiben. Die richtigen Maßnahmen, wie die Optimierung für semantisch präzise Antworten und die strategische Markenplatzierung, werden langfristig dazu beitragen, dass deine Marke trotz der Zero Click Search-Ära erfolgreich bleibt.