Mit der Nutzung von Google Ads allein verpasst du womöglich wertvolle Reichweite – gerade als E-Commerce-Shop. Microsoft Advertising bietet einen oft unterschätzten Kanal, der nicht nur günstigere Klickpreise, sondern auch eine andere Nutzerschaft anspricht.
In diesem Beitrag zeigen wir dir, was Microsoft Advertising ausmacht, für wen es sich lohnt und wie du es als Ergänzung in deiner Ads-Strategie praktisch einsetzen kannst.
Was ist Bing Ads?
Bing Ads, heute Microsoft Advertising, ist das Werbesystem von Microsoft. Als Alternative zu Google Ads ermöglicht Microsoft Advertising Online-Werbung wie bezahlte Suchanzeigen auf Bing, Yahoo und weiteren Partnerseiten, um gezielt Menschen außerhalb des Google-Ökosystems anzusprechen. Die Abrechnung erfolgt nach dem Pay-per-Click-Prinzip (PPC) – Werbende zahlen also pro Klick auf deren Anzeigen.
Wie Microsoft Ads die eigene SEA-Strategie ergänzen
Für viele Unternehmen heißt SEA gleich Google Ads. Um die eigenen Anzeigen zu diversifizieren, kann es sich aber lohnen, über Google hinauszudenken. Dafür stellen Microsoft Advertising und Bing Ads durch folgende Vorteile die ideale Möglichkeit dar:
Geringerer Wettbewerb, niedrigere Kosten
Verglichen mit dem Marktführer Google Ads ist der Wettbewerb bei Microsoft Advertising oft deutlich geringer – das führt bei vielen Keywords zu niedrigeren Kosten pro Klick (CPC) und damit auch zu günstigeren Kosten von Conversions (z.B. Bestellungen).
Gerade Nischenprodukte oder Shops, die nicht auf reine Masse, sondern eher auf kleinere Zielgruppen setzen, können von dieser günstigeren Ausgangslage profitieren.
Zusätzliche Reichweite über andere Suchmaschinen und Partnerseiten
Mit Bing, Yahoo, AOL, DuckDuckGo, Ecosia und weiteren Partnerseiten erreichst du über Microsoft Advertising Nutzer:innen, die Google nicht nutzen – das vergrößert insgesamt deine Reichweite.
Für international tätige Unternehmen oder solche mit einer ungewöhnlichen Zielgruppe können Nutzer:innen, die bewusst auf die Nutzung von Google-Produkten verzichten, besondere Relevanz bieten.
Besonders geeignet für B2B, ältere oder kaufkräftigere Zielgruppen
Bing wird häufig in Unternehmen, auf Desktop-PCs und bei Nutzer:innen im B2B-Segment genutzt – besonders, wenn Unternehmensstrukturen auf der Nutzerumgebung von Microsoft basieren. Dabei kann die Kombination aus Zielgruppengenauigkeit, größerer Kaufkraft bei Nutzer:innen und günstigem CPC besonders für hochwertige Produkte oder erklärungsbedürftige Angebote vorteilhaft sein.
Einfache Integration und parallele Nutzung mit Google Ads
Wenn du bereits Google Ads nutzt, kannst du Kampagnen relativ leicht zu Microsoft Advertising importieren – das spart Setup-Aufwand. Somit lassen sich Bing Ads mit der richtigen Budgetteilung (oder -aufstockung) ergänzend betreiben, ohne komplett neue Kampagnen aufbauen zu müssen. In einer kombinierten Strategie können beispielsweise Google Ads für breite Reichweite und Volumen genutzt werden, während Bing Ads im Hinblick auf kosten- und zielgruppenoptimierte Sichtbarkeit Einsatz finden.
Microsoft Ads vs. Google Ads: Direkter Vergleich
Microsoft Advertising und Google Ads haben einige Gemeinsamkeiten, unterscheiden sich allerdings auch in vielen Punkten. Anhand folgender Merkmale lassen sich die beiden Werbeplattformen direkt vergleichen:
- Reichweite & Nutzerbasis
- Kosten & Wettbewerb
- Zielgruppen & Einsatzfelder
- Funktionen, Flexibilität & Kombination
- ROI & Effizienz
1. Reichweite & Nutzerbasis
Google Ads dominiert den globalen Suchmarkt: Der Marktanteil bei Suchmaschinen liegt bei rund 90 %. Microsoft Advertising (ehemals Bing Ads) kommt hingegen deutlich seltener zum Einsatz – der globale Anteil liegt hier schätzungsweise bei ca. 5 %.
Während Google eine breite, diverse und oft jüngere Nutzerbasis erreicht (insbesondere mobil), sind die Nutzer von Microsoft Advertising im Schnitt etwas älter, häufiger berufstätig und damit zum Teil auch kaufkräftiger. Zudem liegt ein größerer Desktop-Anteil und damit oft auch eine bessere Eignung für B2B oder komplexe Dienstleistungen vor.
2. Kosten & Wettbewerb
Ein oft genannter Vorteil von Microsoft Advertising sind niedrigere Kosten pro Klick (CPC). Das gilt natürlich nicht pauschal, sondern muss nach Branche und Keywords unterschieden werden, aber Erfahrungswerte zeigen, dass CPCs bis zu 50 % unter denen von Google Ads liegen können. Die geringeren Kosten entstehen durch den geringeren Wettbewerb auf Microsoft-Plattformen und können bei gleichbleibender Zielgruppe zu wirtschaftlicheren Kampagnen führen.
3. Zielgruppen & Einsatzfelder
Google Ads ist sehr vielseitig: Es deckt verschiedenste Zielgruppen ab, von jung bis alt, privat wie geschäftlich. Damit bietet es eine große Reichweite und eignet es sich besonders für Markenbildung, Awareness-Kampagnen, mobile Zielgruppen oder breit angelegte Endkundenansprache.
Microsoft Advertising punktet hingegen mit spitzeren Zielgruppen – vor allem im B2B-Bereich. Dank der Integration in berufliche Netzwerke und desktop-lastiger Nutzung sprechen Kampagnen dort häufig Entscheider:innen oder kaufkräftige Personen an.
4. Funktionen, Flexibilität & Kombination
Beide Plattformen bieten die gängigen Anzeigenformate (Suchanzeigen, Shopping- bzw. Produktanzeigen, Display-/Netzwerkformate) und zahlreiche Targeting- sowie Budgetsteuerungsoptionen.
Ein Vorteil bei der Diversifikation mit Bing Ads: Es lassen sich bestehende Kampagnen aus Google Ads direkt importieren. Das erleichtert den Einstieg und spart Zeit bei der parallelen Nutzung beider Plattformen.
5. ROI & Effizienz
Einige Fallstudien und Berichte zeigen, dass Microsoft Advertising dank geringerer Kosten, klarerer Zielgruppendaten und trotz geringerer Reichweite oftmals vergleichbare oder sogar bessere Kampagneneffizienz bietet. Für Unternehmen, bei denen Conversion-Qualität, Zielgruppenpräzision und Kostenkontrolle wichtiger sind als maximale Reichweite, kann Microsoft Advertising daher besonders wirtschaftlich sein.
Die wichtigsten Vergleichsmerkmale im Überblick:
|
Merkmal |
Google Ads |
Microsoft Advertising |
|---|---|---|
|
Reichweite |
sehr hoch |
deutlich geringer |
|
Nutzerprofil |
breite, diverse Zielgruppe; Mobil-orientiert |
älter, berufstätig, kaufkräftiger; Desktop-orientiert |
|
Wettbewerb |
hoch |
niedrig bis moderat |
|
CPC (Kosten pro Klick) |
tendenziell höher |
häufig niedriger |
|
Einsatzfelder |
geeignet für nahezu alle Branchen und Kampagnenarten; breite Endkundenansprache möglich |
Stärken im B2B, bei beratungsintensiven Produkten und kaufkräftigen Zielgruppen |
|
Anzeigenformate |
vielfältig |
etwas weniger vielfältig |
|
Targeting & Funktionen |
sehr umfangreich, große Datenbasis |
umfangreich, aber kleinere Datenbasis |
|
ROI/Effizienz |
stark abhängig von Wettbewerb und Branche |
oft effizienter durch geringere Kosten und schmalere Zielgruppen |
|
Strategische Rolle |
ideal für maximale Reichweite und Volumen |
sinnvolle Ergänzung für kosteneffiziente, zielgerichtete Kampagnen |
|
Kampagnenimport |
nicht möglich von Microsoft |
direkter Import aus Google Ads möglich |
In diesem Video (auf Englisch) erfährst du noch mehr über Ads – das Meiste davon gilt auch für Bing Ads:
Arten von Anzeigen in Microsoft Advertising
Microsoft Advertising bietet mehrere Anzeigenformate, die Unternehmen je nach Zielsetzung kombinieren können. Die wichtigsten Typen sind:
- Suchanzeigen: Textbasierte Anzeigen, die erscheinen, wenn Nutzer:innen nach bestimmten Keywords suchen. Sie eignen sich für alle, die direkte Nachfrage abfangen möchten.
- Produktanzeigen (Shopping Ads): Anzeigen mit Bild, Preis und Produktdaten, die direkt aus einem Produktfeed stammen. Besonders relevant für E-Commerce.
- Audience Ads: Anzeigen im Microsoft Audience Network, die außerhalb der Suche auf Partnerseiten ausgespielt werden. Sie bieten zusätzliche Reichweite und unterstützen die Wiedererkennung.
- App-Installationsanzeigen: Speziell für Unternehmen, die Downloads für mobile oder Desktop-Apps erhöhen möchten. Die Anzeigen führen direkt zum jeweiligen App-Store-Eintrag.
- Responsive Suchanzeigen: Automatisch kombinierte Textvarianten, bei denen Microsoft die besten Kombinationen aus Überschriften und Beschreibungen ausspielt, um die Leistung zu optimieren.
- Multimedia-Anzeigen: Visuelle Anzeigenformate mit großen Bildern oder Videos, die in den Suchergebnissen auffallen und mehr Aufmerksamkeit erzeugen sollen.
- Dynamic Search Ads: Anzeigen, die automatisch Inhalte der Website nutzen, um passende Suchanfragen abzudecken. Sie eignen sich besonders für große oder häufig aktualisierte Seiten.
Tipps für erfolgreiche Bing-Ads-Kampagnen
Nutze folgende Tipps, um deine Werbemaßnahmen in Microsofts Netzwerk so effektiv wie möglich zu gestalten:
- Importierte Google-Kampagnen überarbeiten: Der Kampagnenimport ist praktisch, ersetzt aber keine individuelle Anpassung. Prüfe Anzeigentexte, Keywords und Zielgruppen immer separat.
- Keyword-Ausrichtung prüfen: Viele Suchanfragen unterscheiden sich leicht von denen bei Google. Passe Keywords – wenn nötig – an die tatsächliche Bing-Nutzung an, statt Google-Listen unverändert zu übernehmen.
- Desktop-Nutzung berücksichtigen: Da ein großer Teil des Traffics von Desktop kommt, lohnt es sich, Gebote gezielt nach Gerätetyp zu optimieren.
- Budgets flexibel testen: Niedrigere CPCs ermöglichen Tests mit kleinen Budgets. Starte mit mehreren Anzeigengruppen, um herauszufinden, welche Zielbereiche am besten performen.
- Audience Network einbeziehen: Das Microsoft Audience Network kann zusätzliche Reichweite bringen. Teste Anzeigen dort, besonders wenn du visuelle oder aufmerksamkeitsstarke Formate nutzt.
- Anzeigenvarianten einsetzen: Nutze responsive Anzeigen und mehrere Versionen von Anzeigentexten, um unterschiedliche Zielgruppen und Suchintentionen abzudecken.
- Standort- und Zeitsteuerung optimieren: Viele Bing-Nutzer:innen suchen während der Arbeitszeiten. Passe deine Anzeigenschaltung und Gebote an Wochentage und Uhrzeiten an, die gute Ergebnisse liefern.
- Conversion-Tracking einrichten: Ohne korrektes Tracking lassen sich Erfolge schwer bewerten. Richte Zielvorhaben wie Anfragen, Downloads oder Verkäufe sauber ein.
- Regelmäßiges Monitoring: Auch bei geringem Wettbewerb können die Performance und die Klickkosten schwanken. Prüfe Kampagnen regelmäßig und passe Gebote oder Keywords entsprechend an.
Fazit: Den Stellenwert von Microsoft Ads kennen und nutzen
Das Netzwerk von Microsoft Advertising bietet mit Bing Ads und auch darüber hinaus viele Möglichkeiten, Werbeanzeigen über verschiedenste Kanäle zu schalten. Das kann als perfekte Ergänzung zum Werbeprogramm von Google Ads dienen, das für die meisten Unternehmen die Grundlage der SEA-Strategie darstellt.
Wer seine Zielgruppe und das eigene Wettbewerbsumfeld kennt, und sein Werbebudget diversifizieren kann, hat in Microsoft Ads eine großartige Möglichkeit für günstige Klickpreise und effektive Reichweite.





