Der Onlinehandel bietet dir die Möglichkeit, flexibel zu arbeiten, schnell Profit zu erzielen und mit unterschiedlichen Arten von Geschäftsmodellen zu arbeiten. Wenn du auf der Suche nach einem Marktplatz für deine Waren bist, ist Amazon besonders interessant: Die Plattform ermöglicht schnelle Sichtbarkeit und große Reichweite und lässt dich dein Sortiment effektiv testen.
Beim Amazon Wholesale geht es darum, Waren bei Großhändler:innen einzukaufen und diese direkt an Endkund:innen über Amazon weiterzuverkaufen. Für viele Anfänger ist dieses Modell ideal, weil du schneller erste Sales erzielst und dein Geld gezielt in bestehende, nachgefragte Produkte investieren kannst, ohne selbst produzieren zu müssen. In der Regel brauchst du keine eigene Marke, sondern arbeitest mit geprüfter Handelsware, was deinen Einstieg deutlich vereinfacht.
Sollte ich mit Amazon Wholesale starten?
Amazon Wholesale eignet sich besonders dann, wenn du mit bestehenden Markenprodukten arbeiten und ohne eigene Produktentwicklung in den Onlinehandel einsteigen möchtest. Wenn du schnell erste Verkäufe erzielen willst und bereit bist, Geld in geprüfte Handelsware zu investieren, bietet dir Wholesale einen planbaren Rahmen.
Amazon Wholesale Definitionen
Wer Amazon Wholesale betreibt, kauft fertige Markenprodukte bei Großhändler:innen, Marken oder Distributor:innen ein und verkauft sie direkt an Endkund:innen auf Amazon weiter.
Typische Merkmale sind:
- Einkauf fertiger Produkte teils mit Markenidentität bei Wholesellern
- Verkauf an Endkund:innen über Amazon
- Fokus auf Margen und Logistik
- Nutzung von Fulfillment by Amazon oder eigenem Lager
Warum kann Wholesale auf Amazon sinnvoll sein?
Wholesale bietet einen klaren Einstieg, weil du Handelsware von Wholesellern einkaufst und auf Amazon weiterverkaufst. Du profitierst von Amazons Reichweite und von Produkten mit bestehender Nachfrage und ohne Entwicklungskosten. Dadurch bleibt dein Risiko überschaubar, während du dich auf Einkaufspreise und stabile Abläufe konzentrierst.
Durch größere Bestellmengen lassen sich oft bessere Einkaufskonditionen erzielen, was dein Sortiment skalierbarer macht. Mit Fulfillment by Amazon (FBA) kannst du zudem Versand und Customer Service teilweise auslagern und deine Prozesse effizient halten.
Der Unterschied zu Dropshipping ist, dass der Lieferant, anstatt direkt an deine Kund:innen, dir die Ware sendet. Beim Wholesale hältst du den Bestand selbst, was mehr Aufwand und Kapitalbindung bedeutet, aber deutlich mehr Kontrolle und Kalkulationssicherheit bietet.
Schritt für Schritt: Wholesale über Amazon
1. Produktauswahl und Marktanalyse
Identifiziere Marken und Kategorien mit stabiler Nachfrage und ausreichender Marge, unterstützt durch Tools zur Analyse von Verkaufsvolumen und Wettbewerb.
2. Wholeseller-Recherche und Validierung
Finde autorisierte Großhändler, prüfe Lizenzen, Markenfreigaben, Bewertungen und kläre Mindestbestellmengen sowie Rabattstaffeln.
3. Einkauf und Logistik organisieren
Teste kleine Bestellungen, dokumentiere alle Unterlagen sauber und entscheide zwischen FBA oder einem eigenen Lager.
4. Listung und Preisstrategie optimieren
Bevor du deine Produkte vertreiben kannst, wird diesen von Amazon eine Amazon Standard Identification Number (ASIN) zugeordnet. Nach Kalkulierung deiner Kosten kannst du deine Preise anpassen und Angaben zu den Verfügbarkeiten machen.
5. Sortiment pflegen und skalieren
Analysiere regelmäßig dein Portfolio, reagiere auf Markttrends und baue langfristige Beziehungen zu Wholesellern für bessere Konditionen auf.
Wholesale über Amazon Business
Amazon Business kann ein zusätzlicher Kanal sein, um Handelsware unkompliziert bei gewerblichen Anbieter:innen einzukaufen. Dort findest du Wholeseller, die größere Mengen, Staffelpreise und netto ausgewiesene Rechnungen anbieten. Für den Start bietet das eine gute Möglichkeit, Produkte zu testen oder Bestände schnell nachzukaufen.
Vorteile von Amazon Business
- einfacher Zugang zu handelsüblichen Produkten in größeren Mengen
- transparente Staffelpreise und Netto-Angebote
- geprüfte Anbieter:innen und klare Lieferbedingungen
- schnelle Nachkäufe, wenn Bestände knapp werden
Nachteile von Amazon Business
- Gewinn oft geringer als bei direkten Großhandelsverträgen
- begrenztere Sortimentsbreite als bei klassischen Distributor:innen
- kaum exklusive Konditionen oder Markenrechte
- Preise können schwanken und Planung erschweren
- für große Skalierung selten ausreichend
Trotz der Vorteile ersetzt Amazon Business nicht den klassischen Großhandel. Die besten Einkaufskonditionen entstehen meist durch direkte Zusammenarbeit mit Wholesellern oder Marken. Viele Händler:innen nutzen es deshalb hauptsächlich für Testbestellungen, kurzfristige Nachkäufe oder schwer zugängliche Sortimente.
In diesem Video (auf Englisch) erfährst du mehr über die besten Großhandelslieferanten
Spezielle Hinweise für den deutschen und europäischen Markt
Im deutschen und europäischen Markt solltest du besonders auf steuerliche Anforderungen achten, etwa Umsatzsteuerregelungen, innergemeinschaftliche Lieferungen und die korrekte Dokumentation aller Unterlagen. Bei Importen außerhalb der EU kommen zusätzlich Zollabgaben und Einfuhrumsatzsteuer hinzu, die du in deine Kalkulation einbeziehen musst.
Da der Wettbewerb in vielen Kategorien hoch ist, lohnt es sich, mit Wholesellern zusammenzuarbeiten, die stabile Preise, verlässliche Lieferzeiten und passende Mindestbestellmengen bieten. Eine gute Beziehung zu deinen Großhändler:innen kann dir dabei helfen, langfristig bessere Konditionen zu sichern.
Behalte außerdem die höheren Kosten in Europa im Blick. Lagerflächen, Versand und Fulfillment, insbesondere FBA-Gebühren, fallen oft stärker ins Gewicht als in anderen Regionen. Deshalb solltest du regelmäßig prüfen, ob deine Produkte trotz dieser zusätzlichen Kosten profitabel bleiben.
Wholesale mit Shopify
Wenn du mit Wholesale arbeitest, kann Shopify eine zentrale Rolle in deiner Verkaufsstrategie übernehmen. Während du auf Amazon wenig Gestaltungsfreiraum hast, ermöglicht dir Shopify, dein Sortiment unabhängig vom Marktplatz aufzubauen und vollständig selbst zu steuern. Das ist besonders hilfreich, wenn du Produkte von autorisierten Wholesellern beziehst und dir langfristig einen eigenen Vertriebskanal sichern möchtest.
Über einen Shopify-Store kannst du deine Wholesale-Artikel direkt an Kund:innen verkaufen, ohne dich auf den Wettbewerb anderer Plattformen einlassen zu müssen. Du bestimmst selbst, wie du Produkte präsentierst, welche Preise du festlegst und welche Kund:innen du ansprechen willst. Gleichzeitig lassen sich Logistikprozesse flexibel gestalten: Egal, ob du FBA nutzt, ein eigenes Lager betreibst oder mit externen Fulfillment-Anbieter:innen arbeitest, Shopify unterstützt unterschiedliche Abläufe.
Fazit
Wholesale bietet dir im E-Commerce viele Vorteile, weil du mit bestehenden Produkten arbeiten kannst und dadurch schneller in den Verkauf kommst. Wenn du dich an grundlegende Richtlinien hältst und dein Angebot sorgfältig aufbaust, schaffst du eine stabile Basis für dein Geschäft. Der Einstieg lohnt sich vor allem, sobald du verstanden hast, wie Nachfrage, Margen und Deals mit Großhändler:innen funktionieren und du bereit bist, Prozesse wie Einkauf, Logistik und Preisstrategie für dein Unternehmen selbst aufzubauen.





